Die Untersuchung erfolgt mit einer Rachenbetäubung oder mit einer kurz wirksamen Schlafspritze. Mit einem flexiblen Endoskop werden die Speiseröhre, der Magen und der Zwölffingerdarm untersucht. Hierbei können Erkrankungen der genannten Abschnitte erkannt, Proben entnommen oder Veränderungen ggfs. unmittelbar therapiert werden. Typische Beschwerden, welche mittels der Untersuchung abgeklärt werden, sind Reflux, Schluckstörungen, wiederkehrende Schmerzen im Bereich des Oberbauches, unklare Durchfälle oder auch ein nicht geklärter Eisenmangel.
Die Spiegelung des Dickdarms erfolgt über ein biegsames Instrument (Endoskop), welches über den After bis zur Einmündungsstelle des Dünndarms in den Dickdarm vorgeschoben wird. Die Untersuchung dauert in der Regel 15 bis 20 Minuten. Um optimale Untersuchungsbedingungen vorzufinden, ist eine vollständige Reinigung des Darmes notwendig, die am Vortag der Untersuchung erfolgt.
Im Rahmen der Untersuchung ist es möglich, krankhafte Veränderungen wie Entzündungen, Polypen (gutartige Neubildungen, Krebsvorstufen) und bösartige Veränderungen sowie auch weitere, seltene Erkrankungen nachzuweisen.
Polypen werden , in Abhängigkeit von Größe und Lokalisation, in den meisten Fällen direkt entfernt. Auch ist es möglich, mittels einer Zange Proben aus allen Darmabschnitten zu gewinnen. Die hierdurch zugängliche feingewebliche Untersuchung hilft bei der Einordnung der Veränderungen bzw. der Symptome.
Der Ultraschall (Sonographie) erlaubt schnell und nebenwirkungsfrei die Darstellung von vielen Strukturen des Körpers. Überwiegend nutzen wir diese Technik für die Darstellung der Bauchorgane und Darmstrukturen. Neben Veränderungen der Leber, Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse werden die Nieren, die Gefäße und die Milz untersucht. Bei Bedarf lassen sich die Blutflüsse durch spezielle Verfahren darstellen und messen und Proben aus der Leber entnehmen. Durch hochauflösende Schallköpfe besteht die Möglichkeit, Darmstrukturen v.a. im Rahmen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gut darzustellen.
Aktuell verfügen wir über ein Ultraschallgerät der neuesten Generation, welches neben den oben beschriebenen Verfahren zusätzlich die Option der Steifigkeitsmessung von Geweben (v.a. der Leber) bietet (Scherwellen-Elastographie)
Seit Juni 2016 bieten wir auch die ultraschallbasierte Lebersteifigkeitsmessung mit Hilfe eines neuen hochwertigen Ultraschallgerätes an. Sie dient zur risikofreien Einschätzung eines bindegewebigen Umbaus der Leber Richtung Fibrose / Zirrhose, insbesondere zum Beispiel für Patienten mit erhöhten Leberwerten bei Fettleber oder Hepatitis B /C, aber auch bei Lebererkrankungen anderen Ursprungs.
Nicht selten sind Nahrungsmittelintoleranzen ursächlich für Beschwerden im Bauchraum. Zur Abklärung dieser Beschwerden (Luft im Bauch, Schmerzen, Durchfälle nach dem Essen) können sog. H2-Atemteste eingesetzt werden. Hierdurch können neben der Milchzucker (Laktose- ) und der Fruchtzucker (Fruktose)-Unverträglichkeit auch Intoleranzen gegen Sorbit, eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms oder die Passagezeit vom Mundraum bis in den Dickdarm (orozökale Transitzeit) untersucht werden.
Die Abschnitte des Dünndarms, welche der Magen- und Darmspiegelung nicht zugänglich sind, können mittels einer ca. 2 cm großen Minikamera untersucht werden. Diese Kapsel wird nach entsprechender Vorbereitung des Darmes geschluckt und sendet 2 – 6 Bilder / Sekunde an einen Datenrekorder, den der Patient am Körper trägt. Die Aufnahmezeit beträgt ca.zwölf Stunden. Nachfolgend können die Daten ausgelesen und ausgewertet werden. Bei Nachweis auffälliger Befunde können diese gezielt einer weiteren Diagnostik oder Therapie zugeführt werden.
Als Schwerpunktpraxis behandeln wir eine Vielzahl von Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung, vor allem Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Alle gängigen Therapien werden angeboten. Durch festgelegte Standards kann eine optimale Versorgungsstruktur auf ärztlicher und nicht-ärztlicher (zur CED-Assistenz weitergebildete MItarbeiterinnen) Ebene vorgehalten werden. Über Kooperationen, zum Beispiel mit den Krankenhäusern vor Ort, aber auch anderen spezialisierten Fachärzten, ist es möglich, eine schnelle Diagnostik und fachübergreifende Therapien bei krankheits- oder therapieassoziierten Komplikationen einzuleiten.
Als Studienzentrum können wir bestimmte Patienten in laufende klinische Medikamentenstudien unmittelbar am Standort einbinden.